Ostern entspannt feiern: Schenken ohne Druck
Ostern ist für viele Familien ein besonderes Fest, das oft mit Eiersuchen, Schokolade und kleinen Überraschungen für Kinder verbunden ist. Doch während manche Kinder sich über ein paar bunte Ostereier freuen, erhalten andere teure Geschenke wie Spielkonsolen oder besonderes Spielzeug. Das kann schnell zu einem Gefühl des Drucks führen – für Eltern und Kinder gleichermaßen. Doch wie viel ist wirklich notwendig? Und wie kann man bewusst schenken, ohne Erwartungen ins Unermessliche steigen zu lassen?

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Warum Geschenke nicht im Mittelpunkt stehen sollten
Die Freude am Osterfest liegt oft in den gemeinsamen Momenten: das Suchen der Eier, das gemeinsame Essen, das erste warme Frühlingswochenende. Wenn Geschenke zu sehr in den Fokus rücken, können sie vom eigentlichen Fest ablenken und eine Erwartungshaltung schaffen, die in den kommenden Jahren nur schwer zu erfüllen ist. Zudem kann es zu Enttäuschung führen, wenn die Geschenke nicht den Erwartungen der Kinder entsprechen oder wenn Vergleiche mit anderen gezogen werden.
Bewusst schenken: Weniger ist mehr
- Der Wert von kleinen Aufmerksamkeiten: Ostern ist traditionell kein Fest der großen Geschenke. Kleine, liebevoll ausgesuchte Aufmerksamkeiten – wie ein Buch, ein kleines Spiel oder selbst gebackene Kekse – können genauso viel Freude bereiten wie große Überraschungen.
- Qualität vor Quantität: Es geht nicht darum, wer die größten Geschenke bekommt, sondern darum, etwas Sinnvolles und Passendes zu wählen. Ein kleines, gut überlegtes Geschenk zeigt Wertschätzung und bleibt oft länger in Erinnerung.
- Altersgerechte Überraschungen: Jüngere Kinder freuen sich oft über das Erlebnis der Ostereiersuche selbst. Ältere Kinder können in Entscheidungen einbezogen werden, um realistische Wünsche und Möglichkeiten gemeinsam zu besprechen.
Druck von außen vermeiden
Viele Eltern fühlen sich durch soziale Medien, den Austausch im Freundeskreis oder Verwandte, die zu Besuch kommen, unter Druck gesetzt, an Ostern „mithalten“ zu müssen. Doch es ist wichtig, sich nicht von externen Erwartungen leiten zu lassen.
- Klare Grenzen setzen: Eltern sollten sich bewusstmachen, wie viel sie schenken möchten und sich nicht von Vergleichen beeinflussen lassen. Frühzeitige Kommunikation an die Osterbesucher, dass Ostern nicht mit Weihnachten vergleichbar ist und kleinere Geschenke ausreichen, hilft.
- Gemeinsame Traditionen pflegen: Rituale wie das gemeinsame Osterfrühstück, Basteln oder ein Frühlingsspaziergang können ebenso wertvolle Erinnerungen schaffen wie materielle Geschenke.
- Kinder einbeziehen: Wenn Kinder früh lernen, dass Geschenke nicht das Wichtigste sind, entwickeln sie eine realistische Erwartungshaltung. Man kann gemeinsam überlegen, ob vielleicht auch ein symbolisches Geschenk, wie eine besondere Unternehmung, sinnvoller ist.
Enttäuschungen vorbeugen
Und wenn Ihr Kind enttäuscht ist, weil der beste Freund eine Spielekonsole bekommen hat? Dann ist es wichtig, verständnisvoll zu reagieren. Zeigen Sie Mitgefühl und nehmen Sie die Enttäuschung ernst: ‚Ich verstehe, dass du dir das auch wünschst.‘ Erklären Sie in altersgerechter Sprache, warum in Ihrer Familie vielleicht andere Prioritäten gelten – sei es, weil Sie Wert auf gemeinsame Aktivitäten legen, weil Sie sich bewusst gegen teure Geschenke entschieden haben oder weil Sie möchten, dass Wünsche nicht immer sofort erfüllt werden.
Machen Sie Ihrem Kind klar, dass jedes Zuhause eigene Regeln und Entscheidungen hat und es nicht darum geht, wer das teuerste Geschenk bekommt, sondern was langfristig Freude bereitet. Vielleicht gibt es eine Alternative: ein gemeinsames Erlebnis, das Ihrem Kind ebenfalls wichtig ist? So lernt es, dass Wertschätzung und Glück nicht allein vom materiellen Wert eines Geschenks abhängen.